Improtheater
Improvisationstheater (oder kurz Improtheater) hat als Ausgangslage nur die Schauspieler, einen Bühnenraum und ein mitdenkendes Publikum. Ohne vorgegebenen Text, ohne Regie, ohne Bühnenbild entsteht Theater aus dem Moment. Die Spieler treten auf die Bühne, ohne zu wissen, welche Rolle sie verkörpern oder welche Geschichte sie spielen werden.
Mit der Hilfe des Publikums – und vor seinen Augen – entstehen Figuren aus dem Moment. Diese begegnen einander, es beginnt eine Geschichte: Lebensfäden kreuzen und verknoten sich, Emotionen erwachen, Liebe entflammt, es nagt der Neid, Hass wird geschürt, das Schicksal nimmt seinen Lauf. Bis zum bitteren oder glücklichen Ende.
Unser Publikum teilt mit uns die Freude, Theater in seiner Entstehung zu erfahren.
Unser Weg: Improvisation anundpfirsich
Improvisation wird als Mittel der Stück- und Rollenentwicklung an den Schauspielschulen gelehrt und von vielen Regisseurinnen und Regisseuren exzessiv in die Probenarbeit integriert. Das theater anundpfirsich hat sich seit der Gründung darauf konzentriert diese Kunst als Ganzes auszuloten und als Theaterschaffen ernst zu nehmen.
Improvisation ist für uns in Kontakt mit dem Publikum und im Moment Theater zu schaffen. Von ganzem Herzen und mit grosser Ehrlichkeit teilen wir dabei unsere Geschichten, Fantasien und Ideen. In dieser Unmittelbarkeit erleben wir, wie Improvisation auf der Bühne unsere Zuschauer in erstaunlichem Mass berührt, bewegt und echt involviert. Unser vielfältiges Publikum teilt mit uns die Freude, Theater in seiner Entstehung zu erforschen. Zu sehen, wie aus dem Nichts Geschichten entstehen, die nicht so schnell vergessen gehen.
Die umfassenden Fähigkeiten, die es braucht um achtsam all seine Spielpartner zu er- und den Moment wo eine Idee vorbeihuscht nicht zu verpassen, trainieren wir für uns und bringen sie in Organisationen und Unternehmen. So holen wir die Welt ein bisschen mehr ins Hier, ins Jetzt und ins Theater.
Tradition im Moment – eine kurze Geschichte des Improtheaters
Improvisation war schon immer Teil der Kunstform Theater. Als wichtigster historischer Bezugspunkt für das zeitgenössische Improvisationstheater gilt jedoch die Commedia dell‘ Arte, die im 16. Jahrhundert in Italien von Wanderbühnen entwickelt wurde. So war auch das Deutsche Lustspiel stark von dieser Theaterform beeinflusst.
Improvisation stellte dann im 18. Jahrhundert für verschiedene Theoretiker die moralische Funktion des Theaters in Frage. 1752 wurde das „Stegreifspiel“ durch einen kaiserlichen Erlass sogar verboten. Der Autor sollte die alleinige Autorität über den Inhalt eines Stücks erhalten.
Ende der 50er Anfang 60er Jahre begannen in den USA und Kanada verschiedene Gruppen wieder mit rein improvisiertem Theater zu arbeiten. Verantwortlich dafür, dass diese moderne Form des Stegreifspiels auch in Europa wieder populär wurde sind vor allem Viola Spolin und Keith Johnstone, die mit ihren Publikationen und Workshops einigen Einfluss ausübten.
Theatersport™
Hier spielen die Gladiatoren des Improvisations-Theaters. Zwei Teams buhlen um die Gunst des Publikums und messen sich in gefährlichen Improvisations-Disziplinen.
Der Spielwut sind keine Grenzen gesetzt. Ob gereimt oder gesungen, als Western, oder Soap Opera – das Publikum gibt die Vorgaben für jede Szene. Ein gnadenloser Schiedsrichter ahndet die Regelverstösse und verteilt gelbe oder rote Karten. Nach jeder Runde werden Punkte für die bessere Darbietung verteilt. Das Publikum erkürt so im Lauf des Abends die Siegermannschaft.
Nichts ist geprobt, nichts ist vorbereitet. Theatersport – das ist ein Mitfiebern und Mitlachen an diesem Abgrund, den wir Moment nennen.
Maestro™
«Ein Urformat des Improtheaters: Alle zusammen und doch Jeder gegen Jeden.»
Improspieler aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland werden in zufälliger Kombination ausgelost. Die Regisseure stellen ihnen Aufgaben, welche sie an den Rand ihrer Fähigkeiten bringen. Ob tragische Romanze, packender Thriller oder klangvolle Arie, das Publikum entscheidet wer weiterkommt und wer rausfliegt. Bis zum Schluss nur ein Maestro übrig bleibt.